Die Stadtkirche Hagenow

Die Hagenower Stadtkirche wurde in den Jahren 1875 bis 1879 im Auftrag des mecklenburgischen Großherzoges Friedrich Franz II erbaut. Schweriner Baurat Georg Daniel (1829–1913) auf den Fundamenten einer mittelalterlichen Kirche neu erbaut. Aus der alten Kirche wurden der untere Teil des Kirchenturmes und ein Kronleuchter von 1745 übernommen. Im Jahre 1952 wurde ein spätgotischer Altar an die Wittenburger Stadtkirche abgegeben.

Von 1974 bis 1977 wurden erforderliche Baumaßnahmen zu einer tiefgreifenden Umgestaltung genutzt: Der Kirchenraum wurde verkleinert, die bauzeitliche Ausstattung wurde komplett entfernt. Im früheren Kirchenschiff befinden sich nun Wohnungen, Büro- und andere Gemeinderäume; als Kirche fungiert der ehemalige Chorraum mit Vierung. Seitdem ist der Altar auf der Westseite. Glaswände, die geöffnet werden können, trennen die Seitenschiffe ab. 1994 baute die mecklenburgische Orgelbauwerkstatt Nußbücker eine mit 23 Registern ausgestattete Orgel auf der Nordempore.

Reste einer Vorgängerkirche finden sich im Turm. Der Turmraum wurde zu einer neugotischen Turmkapelle umgebaut und ist von Palmsonntag bis Ende des Jahres täglich geöffnet. Die romanische Tauffünte wurde bei den Umbauarbeiten wiedergefunden. Darüber hängt ein Messingleuchter von 1742 aus den Vorgängerkirchen.

2001 wurde das marode Asbestdach auf dem Kirchenschiff durch Schiefer ersetzt und auf der Südseite eine 28 KW Photovoltaikanlage installiert – eine der größten Anlagen auf einem Kirchendach in Norddeutschland.

2020 konnten fünf neue Glocken eingeweiht werden. Sie wurden von der Firma Bachert in Neuenkirchen bei Heidelberg gegossen. In den letzten Jahren wurden zudem die Strebepfeiler und die Außenfassade der Kirche saniert. Diese Sanierung wird 2021 abgeschlossen werden.